Sarner Ski Einblicke – Hans Innerebner erklärt: Der Holzkern

Sarner Ski Einblicke – Hans Innerebner erklärt: Der Holzkern

sarnerski-ski-hans-innerebner-sarntal-sarentino-winter-reinswald-sanmartino-südtirol-rennski-carving-crac-rac-flySki gibt es nachweislich schon seit über 4.000 Jahren. Damals bestanden die Ski noch einfach aus einem Brett. Man möchte meinen, in all diesen Jahrhunderten hätte sich die Bauweise der Ski grundlegend geändert. Mit den einstigen Holzbrettern haben die heutigen Hightech-Ski natürlich nichts mehr gemeinsam, aber das Herzstück der Ski sind immer noch Holzkerne. Warum das so ist und welche Holzkerne in den Sarner Ski eingarbeitet sind, erklärt Hans Innerebner.

Der Kern eines Skis bestimmt maßgeblich Wendigkeit, Griffigkeit, Härte, Laufruhe, Gewicht und somit auch die Qualität und nicht zuletzt auch den Preis eines Skis. Bis heute gibt es tatsächlich kein künstlich hergestelltes Material, das so optimale Eigenschaften hat, wie Holz.

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Holz ist als Naturprodukt ein lebendiges Material, besitzt die größte Dynamik und erhält am besten den sogenannten Rebound, also die Rücksprungkraft der Ski. Andere in der Produktion eingesetzte Werkstoffe ermüdeten sehr schnell und hielten nicht über Jahre die gewünschte Vorspannung und Elastizität, wie bspw. geschäumte Kerne.

Genau diese Vorspannung (im Fachjargon Camber) ist aber besonders wichtig. Die Vorspannung ist die natürliche Wölbung eines Skis. Bei Pistenski lässt eine traditionelle Vorspannung den Ski in der Mitte von der Oberfläche abheben, bei Touren- und Freerideski ist fast keine Vorspannung vorhanden. Einige Freerideski besitzen sogar eine negative Vorspannung (sog. Reverse Camber). Hier liegt der Ski lediglich in einem sehr kurzen Bereich unter der Schuhmitte auf dem Untergrund auf und biegt sich zum Skiende und zur Skispitze nach oben.

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Je mehr Kraft man aufwenden muss, um die Laufflächen zusammenzudrücken, desto größer ist die Vorspannung. Ein weicher Ski ist sehr drehfreudig, macht im Tiefschnee oder auf weichen Pisten sehr viel Spaß. Ein harter Ski ist sehr spurtreu und eisgriffig. Ein „durchgetretener“ Ski führt nicht mehr, hat auf Eis keinen Grip und verliert spürbar an Laufruhe.

Das Holz für die Pistenski beziehen wir aus der Schweiz und lassen die Laminate in einem spezialisierten Betrieb im Friaul verleimen. Der Holzkern der Pistenski besteht aus 35 miteinander verleimten Lagen.

Aus den verleimten Holzblöcken wird in unserer Produktionsstätte der entsprechende Holzkern mit seinem eigenen Höhen- und Seitenprofil für das jeweilige Modell herausgefräst. So wird bereits im Holzkern die Taillierung ebenso berücksichtigt, wie das Profil, das vorne und hinten flach, in der Mitte aber hoch ist.

Für die Pistenski verwenden wir Holzkerne, in dünnen Schichten verleimtem Pappel-, Buchen und Eschenholz. Das leichte Pappelholz bleibt sehr feucht und flexibel und lässt sich somit gut biegen. Es sorgt für eine gute Vorspannung und eine harmonische Biegelinie – ohne zu ermüden. Buche und Esche hingegen sind extrem hart und gewährleisten die Stabilität des Kerns und sorgen dafür, dass die Verschraubungen der Bindung nicht ausreißen.

Die Kerne des Tourenskimodelles bestehen aus stabilem Buchenholz und dem leichten Paulowniaholz. Mit durchschnittlich nur 310 kg je Kubikmeter bildet Paulownia eines der leichtesten Hölzer der Welt – unsere als sehr leicht geltende heimische Fichte bringt es bspw. auf immerhin noch 470 kg je Kubikmeter. Trotz dieser geringen Dichte weist Paulownia eine hohe Stabilität auf und eignet sich damit hervorragend für unseren leichten Tourenski Spitz.

Neugierig, wie das fertige Produkt aussieht? Auf dem Sarner Ski Youtube Kanal stelle ich die gesamte Kollektion vor:

 

Fotos: Sarner Ski/Manuel Kottersteger, Sarner Ski/Christian Oberkofler, Sarner Ski/Nadia Baldo

Video: Sarner Ski/Richard Vasselai


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